der Unterschied



Gestern, spät abends, beim Betrachten eines Autorenportraits den Unterschied erkannt: Dieser überzeugte Blick, dass da gar nichts anderes sein kann, als das Schreiben. Die Ausstrahlung einer tiefen Ruhe und Gewissheit. Ja, das ist ein Schriftsteller. Ich hingegen tue nur so, als wäre ich ein Schriftsteller. Weil ich ein Zwischendurch-Schreiber bin, ein Nebenbei-Beobachter, der nur einen Fuß in den Raum der Möglichkeiten setzt, weil das Abwägen der Konsequenzen ein Eintreten verhindert. Ich weiß nicht ob die Angst größer ist, mich ganz darauf einzulassen und im Nachhinein festzustellen, es reicht nicht (im weitläufigsten Sinne), oder die Befürchtung, wenn ich mich nicht ganz darauf einlasse, wird es nie reichen, während ich weiter fleißig im Hamsterrad laufe, vor mir selbst davonrenne und jeden Abend im Spiegelbild das Leuchten vermisse, das in den Augen dieses Mannes zu sehen ist.